Bevor eine Fahrerlaubnis (wieder)erteilt bzw. verlängert wird, muss der Betroffene seine Fahreignung bzw. Fahrtauglichkeit gemäß § 11 der Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV) nachweisen. Dies geschieht Rahmen einer sogenannten Fahrtauglichkeitsuntersuchung.
Die Promille werden immer durch eine Blutentnahme festgestellt, die ein Arzt durchführen muss. Im Rahmen einer Polizeikontrolle kann nur der Atemalkohol festgestellt werden, d.h. wie viel Alkohol befindet sich in der Atemluft. Und das auch nur, wenn der Fahrer hier freiwillig mitwirkt. Der Wert des Atemalkohols wird in mg/l angegeben. Um einen Anhaltspunkt für den Blutalkoholgehalt, also für die Promille zu erhalten, wird der Atemalkoholwert verdoppelt.
Für das Führen von Fahrzeugen gilt nach dem StVG die Obergrenze von 0,5 Promille. Bei einer Blutal- koholkonzentration zwischen 0,5 Promille und 1,09 Promille ohne Ausfallerscheinungen beim Fahrzeugfüh- rer liegt eine Ordnungswidrigkeit nach §24 StVG vor.
11.04.2017
Alkohol am Steuer
Alkoholgehalt & Häufigkeit | Bußgeld | Punkte | Fahrverbot |
Blutalkoholwert mehr als 0.5 Promille (beim ersten Mal) | 500 € | 2 | 1 Monat |
Blutalkoholwert mehr als 0.5 Promille (beim zweiten Mal) | 1000 € | 2 | 3 Monate |
Blutalkoholwert mehr als 0.5 Promille (beim dritten Mal oder mehr) | 1500 € | 2 | 3 Monate |
Blutalkoholwert mehr als 1.1 Promille | ungewiss | ungewiss | Führerscheinentzug, Freiheitsstrafe oder Geldstrafe |
Quelle: Dieser Bußgeldkatalog ist gültig ab 09.11.2021.
Aufschlüsselung der Anlässe für die Durchführung von MPU im Jahr 2017 (Quelle: BASt)
Viele Verstöße im Straßenverkehr gelten als Ordnungswidrigkeit. Die Definition einer Ordnungswidrigkeit (OWi) besagt, dass bereits leichtere Verstöße gegen das Gesetz mit einem minder schweren Unrechtsgehalt als Ordnungswidrigkeit gelten.
Es bedeutet, dass jemand, der zum Beispiel bei Rot über eine Ampel fährt – dies gilt als Ordnungswidrigkeit, wenn keine Gefährdung anderer vorliegt oder ein Unfall verursacht wird – dieses Handeln nicht von langer Hand geplant hat. Denn in aller Regel wird davon ausgegangen, dass der Fahrer dies im Affekt, also einer Art Kurzschlussreaktion, getan hat. Daher hat ein Rotlichtverstoß, bei dem niemand zu Schaden kam, einen geringen Unrechtsgehalt.
Geschwindigkeitsüberschreitung innerorts
Quelle: Dieser Bußgeldkatalog ist gültig ab 09.11.2021.
Zu schnell | Bußgeld | Punkte | Fahrverbot |
bis 10 km/h | 30 € | – | – |
11-15 km/h | 50 € | – | – |
16-20 km/h | 70 € | 1 | – |
21-25 km/h | 115 € | 1 | 0 |
26-30 km/h | 180 € | 1 | 0 |
31-40 km/h | 260 € | 2 | 1 |
41-50 km/h | 400 € | 2 | 1 |
51-60 km/h | 600 € | 2 | 2 |
61-70 km/h | 700 € | 2 | 3 |
über 70 km/h | 800 € | 2 | 3 |
Geschwindigkeitsüberschreitung ausserorts
Zu schnell | Bußgeld | Punkte | Fahrverbot |
bis 10 km/h | 20 € | – | – |
11-15 km/h | 40 € | – | – |
16-20 km/h | 60 € | 1 | – |
21-25 km/h | 100 € | 1 | – |
26-30 km/h | 150 € | 1 | – |
31-40 km/h | 200 € | 2 | 1 |
41-50 km/h | 320 € | 2 | 1 |
51-60 km/h | 480 € | 2 | 1 |
61-70 km/h | 600 € | 2 | 2 |
über 70 km/h | 700 € | 2 | 3 |
Blitzer werden bei Geschwindigkeits- und Rotlichtverstößen eingesetzt. Meist ist ein Blitzer-Foto das Ergebnis dieser Verkehrsordnungswidrigkeiten. Es dient dann der Ermittlung des Verkehrssünders. Welche Strafen einer Radarkontrolle folgen, ist grundsätzlich im Bußgeldkatalog festgeschrieben. Vergeben werden Verwarnungsgelder, Bußgelder, Punkte und Fahrverbote. Wer zu häufig gegen die Höchstgeschwindigkeit verstößt, kann die Fahrerlaubnis aber auch komplett verlieren.
Begehen Sie einen Geschwindigkeitsverstoß und es erfasst Sie ein Blitzer, kann es Punkte bereits ab 21 km/h zu viel geben. Ein Fahrverbot wird außerorts ab 26 km/h und innerorts ab 21 km/h vergeben. Wer eine rote Ampel überfährt, erhält mindestens einen Punkt in Flensburg. Betroffene können nach einem Blitzer einen entsprechenden Rechner verwenden, der die Höhe der Bußgelder bzw. Punkte kalkuliert.
Häufig lässt sich sogar ein Wert für den Toleranzabzug vom Blitzer eintragen. In der Regel liegt dieser bei drei km/h bzw. 3% über 100 km/h. Der Wert kann aber je nach Blitzer-Modell variieren. Insbesondere beim Police-Pilot-System gibt es für den Blitzer eine hohe Toleranz mit einem Wert zwischen fünf und zehn Prozent.
Blitzerwarner und Blitzer-App alarmieren Kraftfahrer, wenn eine Radarfalle in der Nähe ist.
Blitzer-Apps erfreuen sich auch weiterhin großer Beliebtheit. Um Bußgelder und andere Strafen zu vermeiden, werden auf dem Smartphone Applikationen installiert, die vor stationären und mobilen Blitzern warnen. Dazu greift die App auf eine große Datenbank von Radarfallen zurück, die kontinuierlich auf aktuellem Stand gehalten wird.
Es gibt aber noch andere „Blitzerwarner“, die ohne App funktionieren. Sogenannte Radarwarner sind elektronische Geräte, die mittels elektromagnetischer Wellen Radaranlagen erkennen und den Fahrer entsprechend auf den Blitzer hinweisen. Solche Warner sind auch teilweise so konstruiert, dass sie die Radarmessung stören können. Der Betrieb solcher Geräte im Auto ist allerdings seit 2002 verboten. Wer dagegen verstößt, erhält ein Bußgeld von 75 Euro und einen Punkt in Flensburg. Gleiches gilt für die Verwendung von Blitzer-Apps. Der Besitz einer App ist zwar nicht verboten, allerdings die Verwendung im betriebsbereiten Zustand schon.
Wann benötige ich einen Abstinenznachweis?
Ein Abstinenznachweis wird meist im Rahmen einer Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU) gefordert. Dies ist insbesondere der Fall, wenn die MPU wegen Alkohol oder Drogen angeordnet wurde.
Wozu dient ein Abstinenznachweis?
Durch einen Abstinenznachweis soll geklärt werden, ob bzw. dass der Betreffende während eines bestimmten Zeitraums keinen Alkohol oder keine Drogen konsumiert hat.
Um wieder in den Besitz vom Führerschein zu gelangen, müssen sich Betroffene bei der MPU den Fragen eines Verkehrsmediziners sowie eines Verkehrspsychologen stellen. Aber muss auch jeder MPU-Teilnehmer einen Abstinenznachweis erbringen?
Nein. Nicht immer ist es notwendig, dass die Abstinenz nachgewiesen wird. Entscheidend ist, ob eine schwerere Alkohol- bzw. Drogenproblematik zugrunde liegt. Eine erfolgreiche MPU kann auch ohne Abstinenznachweis, selbst bei Alkohol, gelingen.
Handelt es sich beispielsweise um einen einmaligen Verstoß, reicht es in der Regel aus, wenn Sie im Gespräch nachweisen, dass Sie „kontrolliert trinken„. Das bedeutet, dass Sie selten und nur zu besonderen Gelegenheiten Alkohol konsumieren. Bei einer MPU wegen Drogen ist ein Abstinenznachweis dagegen nicht zu umgehen.
Abstinenznachweise per Urin: Wie lange und wie oft sollten Betroffene zur Untersuchung?
Für die Anzahl der abzugebenden Urinproben ist entscheidend, für welchen Zeitraum die Abstinenz nachgewiesen werden soll. In der Regel werden bei der MPU ein halbes bzw. ein ganzes Jahr verlangt. Dies ist aber vom Einzelfall abhängig.
Abstinenz über ein halbes Jahr: Vier Urinuntersuchungen, die Termine werden kurzfristig festgelegt
Abstinenz über ein ganzes Jahr: Sechs Untersuchungen des Urins, ebenfalls mit kurzfristigen Terminen
Die Termine werden deshalb kurzfristig vereinbart, damit Betroffene nicht „schummeln“ bzw. sich vorbereiten können. Der Abstinenznachweis dient zum Nachweis, dass langfristig kein Konsum stattgefunden hat.
Die CTU-Kriterien schreiben vor, dass die Durchführung des Programms und die Probenahme durch einen Arzt der Gutachtungsstelle, einen Facharzt für Rechtsmedizin oder in einem, für forensische Zwecke akkreditierten Labor erfolgen muss. Andere Ärzte müssen eine entsprechende Zusatzqualifikation aufweisen.
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Abstinenznachweis von Alkohol/Drogen mittels Urin
Müssen Kraftfahrer zur MPU wegen Alkohol ist ein Abstinenznachweis oftmals unvermeidlich. Insbesondere dann, wenn eine Suchtproblematik vermutet wird und die Fahrerlaubnisbehörde gerade diesen Sachverhalt in der MPU geklärt haben möchte. Bei Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz geht es in der Regel nicht ohne Drogenscreening.
Eine Methode, um herauszufinden, ob Alkohol oder Drogen konsumiert worden sind, ist der Urintest. Als Alkoholabstinenznachweis hat er sich bewährt und liefert auch bei Drogen verlässliche Ergebnisse.
Um die Abstinenz mittels Urinproben nachzuweisen, müssen Betroffene innerhalb eines festgelegten Zeitraums mehrmals und zu kurzfristig festgelegten Terminen erscheinen, um Urin abzugeben. Dieser wird dann labortechnisch untersucht. Werden über eine längere Zeitspanne keine entsprechenden Stoffwechselprodukte, z. B. bei Alkohol Ethylglucuronid (EtG), gefunden, welche auf einen Konsum hinweisen, gilt die Abstinenz als bestätigt.
Ist für eine erfolgreiche MPU die Alkoholabstinenz bzw. der Nicht-Konsum von Drogen erforderlich, kann der Nachweis auch per Haaranalyse erfolgen. Voraussetzung dafür ist, dass die Haare ausreichend lang und nicht behandelt worden sind, also nicht gefärbt, getönt bzw. gebleicht.
Abstinenznachweis von Alkohol per Haaranalyse
Untersuchung auf EtG
Haarprobe: Drei Zentimeter lange, kopfnahe Haarsegmente
Für den Nachweis von einem Jahr müssen vier Haaranalysen erfolgen.
Abstinenznachweis von Drogen per Haaranalyse
Haarprobe: Sechs Zentimeter lange, kopfnahe Haarsegmente
Für den Nachweis von einem Jahr müssen zwei Haaranalysen erfolgen.
Die CTU-Kriterien schreiben vor, dass die Durchführung des Programms und die Probenahme durch einen Arzt der Gutachtungsstelle, einen Facharzt für Rechtsmedizin oder in einem, für forensische Zwecke akkreditierten Labor erfolgen muss. Andere Ärzte müssen eine entsprechende Zusatzqualifikation aufweisen.
„Die im Rahmen der Begutachtung berücksichtigten toxikologischen Befunde sind fachkundig erstellt worden, aussagekräftig und forensisch verwertbar.“ [1]
(Bestimmung zur Durchführung bzw. Probennahme)
kurzfristig und unvorhersehbar am günstigsten telefonische Einbestellung
Wahl von unvorhersehbaren Terminen
Abgabe von nachvollziehbaren Verhaltensregeln bei Abwesenheit (Urlaub/ Schichtpläne)
Entschuldigungsgründe für Nichterscheinen werden von durchführender Stelle definiert
klare Regelungen zum Umgang mit versäumten / verschobenen Terminen (i.d.R. Programmabbruch).
Regelung der Anforderungen an die Analytik durch das Labor.
„Die Untersuchung findet in einem nach DIN ISO EN 17025 für forensische Zwecke akkreditierten Labor nach den Standards der GTFCh statt, ist als Abstinenznachweis oder Nachweis einer aktuellen Drogenfreiheit am Untersuchungstag verwertbar und umfasst alle relevanten Stoffgruppen.“ [1]
Qualifikationen die das Labor vorweisen muss.
Festlegung welche Substanzen gefunden werden müssen
Minimum der Nachweisgrenze für die jeweiligen Substanze
Regelung, unter welchen Bedingungen die Probe entnommen und wie lange aufzubewahren ist.
Regelung der Dokumentation der erhobenen Befunde und deren Beurteilung.
„Die toxikologischen Befundübermittlungen an den Auftraggeber bzw. an die Begutachtungsstelle lassen eine Bewertung der Durchführungsbedingungen und eine Interpretation vor dem Hintergrund der Fragestellung (Abstinenzkontrolle oder aktueller Nachweis der Alkohol-/Drogenfreiheit am Untersuchungstag) zu“ [1].
Festlegung bezüglich der Daten, die der Abschlussbericht enthalten muss.
Überwachungszeitraum
Anzahl und Art der Screenings
Fehlzeiten
Unregelmäßigkeiten
Beurteilung des Scrennings im Abschlussbericht
Quelle:
[1] Schubert, W., Dittmann, V. und Brenner-Hartmann, J. (Hrsg.)(2013): Urteilsbildung in der Fahreignungsbegutachtung, Beurteilungskriterien, Kirschbaum Verlag, Bonn, 3. Auflage, www.kirschbaum.de.
Entzieht das Gericht die Fahrerlaubnis, wird eine Sperrfrist bestimmt, die zwischen 6 Monaten und 5 Jahren liegen kann. Bei „Ersttätern“ dürfte die Frist in vielen Fällen etwa 9 bis 12 Monate betragen. Wurde in den letzten 3 Jahren bereits eine Sperrfrist verhängt, muss die neue Sperrfrist mindestens ein Jahr betragen.
05.12.2021
Alkohol am Steuer ist ein häufiger Grund für den Fahrerlaubnisentzug und somit für eine Sperrfrist.
Nach Erreichen der acht Punkte in Flensburg oder nach einer Straftat im Straßenverkehr wird von den deutschen Behörden bzw. Gerichten die Fahrerlaubnis entzogen. Eine Sperrfrist von mindestens sechs Monaten bis maximal fünf Jahren folgt diesem Entzug.
Der Fahrerlaubnisentzug stellt eine der schwerwiegendsten Maßnahmen im Verkehrsrecht dar. Während ein Fahrverbot oder ein Bußgeld noch einem verkehrspädagogischen Ansatz folgt, bei dem ein Kraftfahrer seine Verhaltensweise überdenken und ändern soll, wird mit einem Fahrerlaubnisentzug grundsätzlich versucht, die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, dadurch dass Verkehrssünder vom Straßenverkehr ausgeschlossen werden. Dieser Ausschluss erfolgt per Sperrfrist.
Die Fahrerlaubnis kann nicht direkt nach dem Entzug neuerteilt werden. Ein Antrag auf Wiedererteilung der Fahrerlaubnis ist auch erst frühestens sechs Monate vor Ablauf der Sperrfrist möglich.
Richter haben aber auch die Möglichkeit, eine lebenslange Sperrfrist auszusprechen. Eine Fahrerlaubnis kann dann nicht mehr erteilt werden. Zugrunde liegt dann eine schwere Straftat, welche im Zusammenhang mit einem Fahrzeug begangen wurde. Zu einer lebenslangen Sperre kommt es aber nur sehr selten.
Quelle: Von bussgeldkatalog.de, letzte Aktualisierung am: 14. April 2022
Entzieht das Gericht die Fahrerlaubnis, wird eine Sperrfrist bestimmt, die zwischen 6 Monaten und 5 Jahren liegen kann. Bei „Ersttätern“ dürfte die Frist in vielen Fällen etwa 9 bis 12 Monate betragen. Wurde in den letzten 3 Jahren bereits eine Sperrfrist verhängt, muss die neue Sperrfrist mindestens ein Jahr betragen.
05.12.2021
Mit einer Sperrfristverkürzung gibt es den Führerschein früher zurück.
Es kann schon eine organisatorische Meisterleistung sein, wenn für einen längeren Zeitraum auf den Führerschein verzichtet werden muss. Alltägliche Wege müssen ja weiter bestritten werden.
Fahrgemeinschaften und Fahrpläne vom öffentlichen Nahverkehr erlangen wieder Bedeutung, wenn beispielsweise die Strecke zwischen dem Zuhause und dem Arbeitsplatz überwunden oder der nächste Einkauf im Supermarkt geplant werden muss.
Der Entzug der Fahrerlaubnis erfolgt in der Regel nach schweren Verstößen im Straßenverkehr. Haben Kraftfahrer acht Punkte in Flensburg oder wurde eine Straftat wie eine Alkoholfahrt mit über 1,1 Promille begangen, entzieht eine Behörde oder ein Gericht die Fahrerlaubnis. Ein Kraftfahrzeug darf dann nicht mehr geführt werden. Häufige Gründe für den Führerscheinentzug sind Alkohol und Drogen.
Es ist unter gewissen Voraussetzungen durchaus möglich, die Sperrfrist für den Führerschein zu verkürzen. Insbesondere wer auf die Fahrerlaubnis angewiesen ist, hat ein Interesse daran, die Sperrfrist zu verkürzen und den Führerschein somit früher zurückzuerhalten. Eine solche Sperrfristverkürzung ist allerdings nicht leicht zu realisieren.
Sie benötigt einiges an Vorbereitung und kann nur durch einen Richter gewährt werden. Unterstützung durch einen Anwalt kann also durchaus hilfreich sein.
Eine Sperrfristverkürzung für den Führerschein erreichen Betroffene nur mit guten Argumenten. Dem Richter muss entsprechend vermittelt werden, dass der Betroffene seine „Lektion“ gelernt hat. Sprich: Er muss einsehen, dass sein Verhalten im Straßenverkehr falsch war und künftig geändert werden muss.
Wie genau die Sperrfristverkürzung geregelt ist, verrät ein Blick in § 69a Abs. 7 Strafgesetzbuch (StGB):
„Ergibt sich Grund zu der Annahme, daß der Täter zum Führen von Kraftfahrzeugen nicht mehr ungeeignet ist, so kann das Gericht die Sperre vorzeitig aufheben. Die Aufhebung ist frühestens zulässig, wenn die Sperre drei Monate, in den Fällen des Absatzes 3 ein Jahr gedauert hat; Absatz 5 Satz 2 und Absatz 6 gelten entsprechend.“ (§ 69a Abs. 7 StGB)
In der Regel muss das Verfahren zur Sperrfristverkürzung den juristischen Weg nehmen. Das bedeutet, dass der Weg über ein Gericht führt. Ansprechpartner sind in der Regel die Amtsgerichte, welche auch die Sperrfrist verhängt haben.
In einigen Bundesländern wie Baden-Württemberg sollten Betroffene, die eine Sperrfristverkürzung beantragen wollen, sich an die zuständige Staatsanwaltschaft wenden. Der Antrag kann formlos gestellt werden, muss aber eine schlüssige Begründung haben und natürlich auch unterschrieben sein.
Zu beachten ist auch, dass die Sperrfristverkürzung nicht immer im Voraus beantragt werden kann. Sie können z. B. in Bayern keinen Antrag auf Sperrfristverkürzung um zwei Monate stellen. Stattdessen bewerten die Richter die gegenwärtige Situation bei Antragseingang. Liegen die Voraussetzung vor, wird die Sperrfristverkürzung gewährt.
Quelle: Von bussgeldkatalog.de, letzte Aktualisierung am: 14. April 2022
Führerschein-Wiedererteilung
Wann muss die Führerschein-Wiedererteilung beantragt werden?
Die Neuerteilung der Fahrerlaubnis muss nur dann beantragt werden, wenn der Führerschein entzogen wurde. Bei einem Fahrverbot ist dies hingegen nicht nötig.
Wann kann die Führerschein-Wiedererteilung beantragt werden?
Die Wiedererteilung der Fahrerlaubnis kann erst nach Ablauf der Sperrfrist bzw. sechs Monate vor Ablauf dieser beantragt werden. Möglicherweise sind für die Wiedererteilung der Nachweis über eine erfolgreich absolvierte MPU und ein Abstinenznachweis nötig.
Kann die Führerschein-Wiedererteilung auch ohne MPU erfolgen?
Kommt es in den ersten fünf Jahren nach dem Führerscheinentzug zu keinen Auffälligkeiten im Straßenverkehr, beginnt die zehnjährige Verjährungsfrist der Eintragung zur Anordnung einer MPU. Nach spätestens 15 Jahren kann die Führerschein-Wiedererteilung ohne MPU erfolgen.
Die rechtlichen Grundlagen zum Führerschein und der Wiedererteilung
Ein Entzug der Fahrerlaubnis kann rechtlich gesehen auf zwei Grundlagen stattfinden. Zum einen kann der Führerschein aus verwaltungsrechtlichen Gründen entzogen werden, zum anderen als strafrechtliche Maßregelung.
Aus verwaltungsrechtlicher Sicht kann der Führerschein weggenommen werden, wenn körperliche, geistige oder charakteristische Probleme auftreten (§ 3 StVG). Aus strafrechtlicher Sicht ist ein Entzug gerechtfertigt, wenn eine Straftat im Zusammenhang mit dem Führen eines Kraftfahrzeugs begangen wurde. Regelungen hierzu finden sich in § 69 Strafgesetzbuch (StGB).
Eine Wiedererteilung der Fahrerlaubnis ohne eine MPU absolvieren zu müssen, ist nach spätestens 15 Jahren möglich.
Der Antrag auf den Führerschein durch eine Wiedererteilung kann sechs Monate vor Ablauf der Sperrfrist gestellt werden. In jedem Fall sind folgende Unterlagen vorzulegen:
Unter Umständen muss der Betroffene eine MPU nachweisen. Wurde die Fahrerlaubnis wegen einer Trunkenheitsfahrt entzogen, sollte Rücksprache mit der Behörde gehalten werden. Möglicherweise muss eine Rehabilitationsmaßnahme besucht werden.
Quelle: Von bussgeldkatalog.org, letzte Aktualisierung am: 13. April 2022
Der Führerscheinentzug wird entweder durch die Fahrerlaubnisbehörde ohne im Rahmen eines Gerichtsverfahrens bestimmt. Spätestens ab diesem Termin gilt die sogenannte Sperrfrist.
Im Durchschnitt beträgt diese neun bis 11 Monate. Ist die Frist abgelaufen, bekommen Sie den Führerschein aber nicht automatisch wieder ausgehändigt.
Betroffene müssen eine Neuerteilung vom Führerschein beantragen. Sie können den Antrag schon sechs Monate vor Ablauf der Sperre stellen. Um den Führerschein durch eine Wiedererteilung zu bekommen, prüft die Behörde im Vorfeld verschiedene Faktoren.
Denkbar ist es auch, den Antrag erst sehr viel später einzureichen und den Führerschein durch eine Neuerteilung erst nach 15 Jahren zu erhalten. In jedem Fall muss der Betroffenen selbst tätig werden.
Nimmt die Fahrerlaubnisbehörde an, dass der Betroffene nicht mehr die erforderlichen Kenntnisse für eine Fahrerlaubnis besitzt, muss eine erneute Fahrerlaubnisprüfung abgelegt werden (§ 20 Abs 2. FeV).
Erstreckte sich die Sperrfrist früher über zwei Jahre, mussten die theoretische und praktische Prüfung in jedem Fall erneut abgelegt werden. Der Betroffene musste den Führerschein neu machen. Diese Regelung wurde jedoch im Jahre 2008 aufgehoben. Seither ist die erneute Führerscheinprüfung nur noch dann erforderlich, wenn besondere Umstände im Einzelfall die begründen.
Um den Führerschein durch eine Wiedererteilung zu bekommen, gelten die gleichen Anforderungen wie bei der Ersterteilung.
Quelle: Von bussgeldkatalog.org, letzte Aktualisierung am: 13. April 2022
Wann kann die Führerschein-Wiedererteilung beantragt werden?
Die Wiedererteilung der Fahrerlaubnis kann erst nach Ablauf der Sperrfrist bzw. sechs Monate vor Ablauf dieser beantragt werden.
Quelle: Von bussgeldkatalog.org, letzte Aktualisierung am: 13. April 2022
Polizeiliches Führungszeugnis Gruppe 0, zur Vorlage bei den Behörden muß in der Regel beim Bürgerbüro auf dem Rathaus beantragt werden.
Medikamente im Straßenverkehr bergen ein hohes Risiko in sich, wenn beispielsweise ein Morphiumpflaster das sichere Autofahren stark beeinträchtigt. Gerade starke Schmerzmittel verringern mitunter die Konzentrationsfähigkeit und können so als Nebenwirkungen Fahrfehler, wie das Überfahren einer roten Ampel, zur Folge haben.
Circa jeder vierte Unfall wird direkt oder indirekt durch die Einnahme von Medikamenten verursacht.
Sie sollten nach der Einnahme von Antidepressiva auf das Autofahren verzichten.
Insbesondere Psychopharmaka, wie Schlafmittel oder Antidepressiva, reduzieren bei den Patienten die Fahrtüchtigkeit teilweise erheblich. Doch nicht nur verschreibungspflichtige Mittel vom Arzt, sondern auch freiverkäufliche Medikamente sind im Straßenverkehr stets mit Vorsicht einzunehmen, insbesondere auch dann, wenn sie einen hohen Alkoholgehalt aufwiesen.
Ebenso gefährlich sind Wechselwirkungen verschiedener Mittel. Selbst wenn eine Ibuprofen 600 das sichere Autofahren gar nicht oder nur in sehr geringem Maße eindämmt, kann es in Zusammenspiel mit anderen Mitteln doch eine verkehrsrelevante Wirkung entfalten.
Welche Strafen drohen bei beeinflusster Fahrtüchtigkeit durch Medikamente?
Fahren Sie unter Medikamenteneinfluss Auto, droht mitunter eine Bestrafung wegen einer Trunkenheitsfahrt.
Antidepressiva und Autofahren bilden nicht nur eine gefährliche, sondern unter Umständen auch eine strafbare Kombination. Denn in Deutschland ist jeder Verkehrsteilnehmer dazu verpflichtet, vor Fahrantritt seine Fahrtüchtigkeit eigenverantwortlich sicherzustellen.
Es gibt kein Gesetz, welches ausdrücklich Medikamente im Straßenverkehr verbietet. Allerdings handelt gemäß § 24a Straßenverkehrsgesetz (StVG) ordnungswidrig, wer berauschende Mittel zu sich nimmt und anschließend ein Kraftfahrzeug führt. Dieser Verstoß kann mit einer Geldbuße bis zu 3.000 Euro geahndet werden.
Wenn die Fahrtauglichkeit durch Medikamente so sehr behindert wird, dass Fahrfehler und körperliche Ausfallerscheinungen auftreten, kann sogar die Strafbarkeit einer Trunkenheitsfahrt nach § 316 Strafgesetzbuch (StGB) in Frage kommen. Hier ist als Sanktion neben der Geld- auch eine Freiheitsstrafe möglich, was die Brisanz der Medikamente im Straßenverkehr unterstreicht.
Ähnlich dem Alkohol oder den Drogen am Steuer kennt der Gesetzgeber auch hier kein Pardon.
Aus versicherungstechnischer Sicht wissenswert ist, dass bei einem Unfall unter Medikamenteneinfluss gegebenenfalls der Kaskoversicherungsschutz erlischt.
Verantwortungsbewusste Medikamenteneinnahme: Das sollten Sie beachten
Informieren Sie sich bei Arzt oder Apotheker über mögliche fahrtaugliche Beeinträchtigungen, wenn Ihnen ein Präparat verschrieben oder verkauft wird.
Teilen Sie diesen auch immer weitere Arzneimittel mit, die Sie einnehmen, damit etwaige Wechselwirkungen abgeschätzt werden können.
Beachten Sie die Hinweise auf dem Beipackzettel. Ziehen Medikamente eine Wirkung im Straßenverkehr nach sich, ist der Hersteller verpflichtet, dies zu kennzeichnen.
Steigen Sie nicht ins Auto, wenn Sie nach einem verabreichtem Arzneimittel Schwindelgefühle, Benommenheit oder Müdigkeitsattacken feststellen.
Quelle: Von bussgeldkatalog.org, letzte Aktualisierung am: 13. April 2022
Kurz & Knapp: Mischkonsum und seine Folgen Was bedeutet Mischkonsum? Der offizielle Begriff für Mischkonsum lautet „multipler Substanzgebrauch“. Damit ist der Konsum mehrerer Rauschmittel gemeint, z. B. Alkohol und Drogen oder verschiedene Arten von Drogen.
Von bussgeldkatalog.de, letzte Aktualisierung am: 13. Juni 2022
Eine Suchtverlagerung ist ein Wechsel auf eine andere psychotrope Substanz oder eine Tätigkeit. Das ursprüngliche Suchtverhalten wird zwar beendet, die positiven Auswirkungen sind durch den Wechsel aber gering. Meist tritt die Suchtverlagerung nach kalten Entzügen ohne Entwöhnungstherapie auf.
Google 16.06.2021
Suchtverlagerung
Unter Suchtverlagerung versteht man das Ausweichen des Suchtkranken auf ein anderes Suchtverhalten als das ursprüngliche. Die eine Sucht wird durch eine andere ersetzt.
So hat z.B. ein Alkoholkranker, der zwar mit dem Trinken aufhört, dafür aber Medikamente oder andere Drogen konsumiert, seine Abhängigkeitserkrankung nicht zum Stillstand gebracht, sondern sie nur auf eine andere Substanz verlagert.
Werden die Ursachen der Abhängigkeit nicht im Rahmen einer Psychotherapie aufgelöst ("Suchtstrukturen" in der individuellen Persönlichkeit), werden häufig andere Substanzen oder Tätigkeiten süchtig konsumiert bzw. ausgeübt und treten so an die Stelle der Ursprungssucht.
Suchtverlagerung als Ausrede
Suchtverlagerung kann Süchtigen als Ausrede vor sich selbst oder anderen Menschen dienen, um zu beweisen, das ja eigentlich kein Problem mehr vorliegt, die bisher als problematisch angesehene Verhaltenweise ist ja oberflächlich betrachtet "verschwunden". Häufig dienen Tätigkeiten als Flucht, viele Substanzabhängige verlagern ihre Sucht in den Bereich der Arbeit, sie "betäuben" sich mit Tätigkeiten (Workaholismus - Arbeitssucht) oder Leben exzessiv ihre Sexualität aus (Sexsucht), sie versuchen sich zu durch Tätigkeit oder andere berauschende Verhaltensweisen "zu vergessen".
Werden die Ursprungsmotive, die Verantwortlich sind für das süchtige Verhalten, nicht erkannt und aufgearbeitet, wird bei vielen Süchtigen unabhängig von der Art der Sucht eine Verlagerung stattfinden. Wichtig ist hierbei eine ehrliche Beobachtung der eigenen Verhaltensweisen und Denk- sowie Gefühlstruktur.
Vermeidung einer Suchtverlagerung durch Therapie
Sucht ist eine Erkrankung, die im eigentlichen Sinne nicht geheilt werden kann, aber sie kann zum Stillstand gebracht werden, so dass der Süchtige nicht weiter Drogen zu sich nehmen muss. Der Alkoholiker wird lebenslänglich abstinent leben müssen, weil jeder Kontakt zu Alkohol ihn wieder rückfällig werden lässt. Auch sollten andere Rauschmittel gemieden werden, um nicht die alte Abhängigkeit durch eine neue zu ersetzen. Ein genaues Beobachten eventueller Fluchttendenzen durch Tätigkeiten ist auch sehr wichtig.
Durch genaues Betrachten der Persönlichkeit und therapeutisches Wirken, oft ist ein stationärer Aufenthalt notwendig, gelingt es vielen Süchtigen, ein alternatives Handlungsspektrum aufzubauen, und so ohne den Umstieg in eine andere Sucht abstinent zu leben. Jedoch wird häufig eine Tendenz vorhanden sein, die alten "Schemata" wieder auszuleben und sich zu berauschen. Der Text "Suchtverlagerung" wurde von www.suchtmittel.de entnommen.
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